Dank der Arbeit und der Unterstützung vom Fischern, Umweltverbänden, Behörden und Stromproduzenten zeigt das Aufzuchtprojekt der Dohlenkrebse 2016 erste Erfolge.
Im Oberwallis gab es früher eine grössere Population an einheimischen Dohlenkrebsen. Der sogenannte Italienergraben in der Talebene von Brig-Glis soll seinen Namen deshalb erhalten haben, weil
die italienischen Gastarbeiter damals zum Kanal gingen, um Krebse zu fangen. Als 2007 der Laldnerkanal durch ein Schafbad verschmutzt wurde und der Bestand an Dohlenkrebsen weiter
empfindlich dezimiert wurde, beschloss der Walliser Fischerverband auch eine Entschädigung für die Krebse einzufordern. Die Idee war, mit dieser Entschädigung das Wissen der Oberwalliser
Fischervereine und deren Fischzuchtanlagen für die Aufzucht von Krebsen nutzen zu können. Um uns Wissen für die Aufzucht von Krebsen anzueignen, besuchten wir bereits 2010 die
Krebszucht von Rolf Schatz, der im Kanton Zürich mit Erfolg Edelkrebse für den Besatz von Fliessgewässern züchtet. Dann musste eine geeignete Aufzuchtanlage gefunden werden, was gar
nicht so einfach war. Die Krebse sind empfindlich, was Temperatur und Wasserqualität betrifft. Nach anfänglichen Misserfolgen zeigte sich schliesslich die Fischersektion Brig bereit, in ihrer
Fischzucht beim Portal des Simplontunnels einheimische Dohlenkrebse aufzuziehen. Heute zeigen sich die ersten positiven Resultate. Die ersten Krebse konnten nicht zuletzt Dank dem Einsatz der
Fischer und der finanziellen Unterstützung des WKSFV aufgezogen und im Laldnerkanal ausgesetzt werden. Ein tolles, kleines Projekt, wo Fischer, Stromproduzenten und Umweltschutzverbände gezeigt
haben , was möglich ist, wenn alle am gleichen Strick in die gleiche Richtung ziehen.
Bliebt zu hoffen, dass dieses schöne Beispiel künftig auch beim Gewässerschutz Schule machen wird.