Fischerei: Mehr Patente, weniger Mitglieder. Was ist zu tun?

Quelle: Kanton Wallis
Quelle: Kanton Wallis

Ein Blick auf die Walliser Fischereistatistik widerspiegelt auch den schweizweiten Trend. Fischen boomt. Und Fischen boomt vor allem bei jungen Leuten.

Doch alles der Reihe nach. Besonders auffallend ist der Vergleich der verkauften Jahrespatente zu den Tages- und Zweitagespatenten. Während die Jahrespatente über die Jahre 2009 bis 2016 fast stabil geblieben sind, ist der Verkauf von Tagespatenten im gleichen Zeitraum um fast 50 Prozent gestiegen und jener der Zweitagespatente hat sich beinahe verdreifacht. Zwar liegen im Wallis zu dieser Entwicklung keine detaillierten Angaben vor, es lässt sich aber vermuten, dass die Bezüger von Tages- und Zweitagespatenten, wie in der übrigen Schweiz auch, vor allem Jugendliche und Fischereitouristen aus der restlichen Schweiz sind. Interessant ist auch der Vergleich der verkauften Patente mit den Mitgliederzahlen in den Fischervereinen. Während der Patentverkauf der Jahrespatente mehr oder weniger stabil geblieben ist und der Verkauf von Tages-und Zweitagespatenten stark zugenommen hat, nehmen die Mitgliederzahlen in den Fischervereinen stetig ab. Sollte die dargelegte Entwicklung die Fischervereine nicht wachrütteln und zum Umdenken bewegen? Ein einfaches Allheilmittel gibt es wahrscheinlich auch hier wie so oft nicht. Wäre es aber nicht sinnvoll, vermehrt auf die Interessender Jugendlichen einzugehen? Zum Beispiel mit Kursen für modernes Fischen mit Kunstködern oder mit der künstlichen Fliege. Wäre es nicht auch gut, wenn die Vereine die ersten Anlauf- und Auskunftsstellen für die Bezüger von Kurzzeitpatenten wären und so die Werbetrommel für die Mitgliedschaft in einen Verein durch direkten Kontakt mit dem Fischer rühren könnten? Und wäre es somit nicht auch besser, wenn die Kurzzeitpatente nicht von Kioskbesitzern, Wirten oder Tourismusfachleuten sondern von fachkundigen Vereinsmitgliedern selberverkauft werden würden?

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